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Erstellt: 04.09.09

Verkehr in Peking

Fortbewegung in der Metropole

Peking ist eine große Stadt. Die tatsächlich Größe ist nicht so richtig bekannt, aber nimmt man nur das Stadtgebiet und die registrierten Einwohner, so leben in Peking ungefähr 8 Millionen Menschen. Das ist also ungefähr die gleiche Anzahl, die auch in ganz Österreich lebt. Und da die Stadt von ihrer Ausdehnung her gar nicht klein sein kann, ist hier immer eine große Menge Menschen in Bewegung, um zur Arbeit, zum Einkaufen oder sonstwohin zu kommen.

Prinzipiell gibt es in Peking wie in jeder Stadt verschiedene Arten der Fortbewegung. So gibt es natürlich Autos, Taxis und Busse, aber allmählich wird auch das U-Bahn-Netz ausgebaut. Das Verkehrsmittel mit der weitesten Verbreitung ist jedoch das Fahrrad oder auch jegliche Art von Roller, sei er benzin- oder elektrogetrieben. Ja, es ist sogar erstaunlich, wieviele Elektroflitzer hier unterwegs sind, die im Verkehrsraum (die fahren überall, wo es geht!) aufgrund ihres nicht vorhandenen Fahrgeräuschs eine gewisse Gefahr für die in der Hackordnung ganz unten stehenden Fußgänger darstellen. Ich kann jedoch nicht verstehen, warum diese wendigen und praktischen Gefährte den Sprung nach Europa nicht schaffen. Gerade in Italien müssten doch diese Roller auf Begeisterung stoßen...

Straßen, Autos und Fahrstil

Der Straßenverkehr in Peking beruht auf einem ganz simplen Prinzip, das vor über 100 Jahren von Charles Darwin entdeckt wurde, das Gesetz des Stärkeren. Ganz unten ist der Fußgänger, der durch die Fahrradklingel bzw. eine Mopedhupe vertrieben wird. Diese Zwei- oder Dreiräder werden wiederum von den Autos mit der bekannten Autohupe aus dem Weg geräumt. An nächster Stelle stehen die Busse, die allein schon aufgrund ihrer großen Anzahl und ihrer imponierenden Hupe alles unter sich stehende verscheuchen können. Ganz oben gibt es dann nur noch ein Gefährt, das über allem steht: LKWs, die nicht unbedingt einen fahrtüchtigen Eindruck machen, deren Hupe allerdings das Gegenteil beweist. Wenn nun Fußgänger auf LKW trifft, so ist eher ratsam, nicht auf seinem Recht zu bestehen, dass an dieser Stelle ein Zebrastreifen sicheres Geleit über die Straße bedeutet.

Prinzipiell gibt es Vorfahrtsstraßen, Ampeln und Verkehrsregeln. In der Praxis werden jedoch lediglich die Ampeln beachtet und der Rest wird gemäß oben genanntem Gesetz gehandhabt. Wenn beispielsweise die Linksabbieger fahren, so kann der Gegenverkehr noch so sehr Vorfahrt haben, er wird die Kreuzung erst dann kreuzen können, wenn kein Linksabbieger mehr nachkommt. Überhaupt ersetzt die Hupe jede Vorfahrtsregel. Wer zuerst hupt, der fährt und der andere soll dann gefälligst warten. Diese Regel gilt auch bei Spurwechsel auf größeren Straßen oder für Auf- und Abfahrten von Schnellstraßen.

Dennoch funktioniert das Prinzip hier ganz hervorragend. Der chinesische Autofahrer hat offensichtlich zu jeder Zeit seine Augen überall und er wird bestimmt keine Lücke im Verkehr offen lassen. Raum wird so optimal ausgenutzt und die Fahrt für den unerfahrenen Mitteleuropäer zum Abenteuer. Ich habe bislang jedoch noch keine Angst in einem der über 70.000 Taxis gehabt, schließlich genügt ein Blick auf die vielen neuen Autos, die auf den Straßen unterwegs sind. Im Gegensatz zu Frankreich sind diese Fahrzeuge frei von größeren Kratzern oder Beulen. Ein Auto ist zwar in China ein Statussymbol, jeden Tag allerdings die Stoßstange zu tauschen, würde selbst einem hartgesottenen Statusfanatiker auf die Nerven gehen. Somit ist das Fahren hier zwar ganz anders als in Europa, aber funktionieren tut es auch. Nur eine Sache bleibt unbegreiflich: Das Anlegen des Sicherheitsgurtes soll Unglück bringen, deswegen legt der gewiefte Taxifahrer den Gurt auch nur über, ohne ihn einzustecken...

Straßen gibt es in Peking an sich zur Genüge und die großen Verkehrsachsen sind auch mehrspurig ausgebaut, dennoch wird der wachsende PKW-Bestand in der Stadt in den nächsten Jahren zum Kollaps führen, wenn nicht adäquate Maßnahmen eingeleitet werden. Jenseits der Hauptstraßen sind die Fahrbahnen manchmal auch noch eher abenteuerlich, aber da läuft es sich sowieso besser als dass man dort fährt.

Öffentliche Verkehrsmittel

Bus und U-Bahn sind die Verkehrsmittel, die Peking vor dem völligen Verkehrsinfarkt bewahren können. Leider hat es Peking verpasst, den U-Bahnbau frühzeitig anzugehen und so die Stadt verkehrstechnisch zu erschließen. Die erste U-Bahn stammt zwar aus dem Jahr 1969, bis zur zweiten Linie dauerte es allerdings bis 1984 und die nächste wesentliche Erweiterung war dann erst wieder 2003. Tatsächlich wurde das Thema erst für Olympia 2008 wirklich angepackt und nun gibt es in Summe 6 U-Bahnlinien, eine Stadtbahnlinie und einen Flughafenexpress.

Das wichtigste öffentliche Verkehrsmittel bleibt somit der Bus. Es gibt über 1000 Linien in Peking und da fängt es auch an, kompliziert zu werden. Im Gegensatz zu den U-Bahnstationen sind Bushaltestellen ausschließlich mit chinesischen Schriftzeichen gekennzeichnet und es ist somit ohne entsprechende Schriftkenntnisse nicht möglich, einen Fahrplan zu lesen. Dabei wäre der Bus das mit Abstand günstigste Verkehrsmittel.

Die einfache Fahrt mit der U-Bahn kostet unabhängig von der zurückgelegten Strecke 2¥ (ca. 0,20€) und eine Busfahrt kostet 1¥. Gegen einen kleinen Pfandbetrag kann man eine Abonnementkarte für U-Bahn und Bus erwerben, die einem das lästige Fahrkartenkaufen erspart. Man lädt einfach den gewünschten Betrag auf die Karte und dann wird beim Betreten der U-Bahn von der Karte der Fahrpreis einfach abgebucht. Zusätzlich gibt es im Bus mit der Karte nochmal Rabatt, so dass die Fahrt im Bus dann für weniger als 5 Cent zu haben ist.

Sich in Peking fortzubewegen ist alles in allem ziemlich einfach. Praktisch ist es, immer die Adresse des Ortes, wo man hin möchte, in chinesischen Zeichen dabei zu haben. Man sollte sich auf keine Privatpersonen einlassen, die einem anbieten, einen ganz günstig zu fahren. Das ist am Land zwar gängig und oft die einzige Möglichkeit sich in abgelegene Gebiete zu begeben. In der Stadt ist es jedoch immer zu teuer. Günstiger als ein Taxi mit eingeschaltetem Taxameter sind nur die öffentlichen Verkehrsmittel oder ein eigenes Fahrrad.


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